Digital Friends Logo

Smartphone: Hol dir deinen Fokus zurück!

20. Juni 2023

Teil 2 unserer Serie zum Thema «Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Smartphone»

Im vergangenen Jahr haben wir uns mit der Nutzung unseres Smartphones befasst. Sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Alltag ist das kleine Viereck allgegenwärtig. Es erleichtert uns die Arbeit, spart Zeit und vereint die Funktionen von dutzenden Einzelgeräten in einem. Es kann aber auch zu einem massiven Stressfaktor werden, wenn wir es zulassen. Denn, wie wir in Teil 1 bereits erläutert haben, sind diese Geräte und vor allem die dazugehörigen Apps so designt, dass wir möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen.

Das ist vor allem deswegen so, weil die Nutzungszeit und damit die Aufmerksamkeit der Nutzer:innen die Hauptwährung ist, in der Google, Meta & co. mit ihren Werbekunden handeln.

Hier folgen nun unsere vier wichtigsten Tipps im Umgang mit dem Smartphone:

1. Reduziere den (unbewussten) Input

Die schiere Menge an Information, die wir uns täglich reinziehen, ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen. Das einfachste Beispiel dafür ist der News-Konsum der Menschen. Früher war dieser mit dem Durchblättern der Tageszeitung oder einer halben Stunde Tagesschau am TV erledigt. Heute prasseln im Sekundentakt neue Newsmeldungen in die unzähligen Online-Portale. Oft handelt es sich dabei gar nicht wirklich um echte Nachrichten mit Aktualitätswert, sondern bloss um einen weiteren Artikel zu einem Trigger-Thema. Journalisten werden heute nach Klicks beurteilt, die ihre «Werke» erzielen. Daraus entsteht eine Flut an Input.

Smartphone Social Media Ablenkung Multitasking

Ergänzen wir diesen nun mit Inhalten aus Social Media, der Blogosphäre und dem nächsten Podcast, erlebt unser Gehirn den perfekten Input-Sturm. Und irgendwann folgt dann die Kapitulation: Wir scrollen und lesen und ergeben uns dem steten Strom.

Daher ist jede Massnahme sinnvoll, die den Input reduziert und es deinem Gehirn wieder ermöglicht, sich auf das Wichtige zu konzentrieren. Push-Benachrichtigungen abschalten, News-Apps löschen und Zeitlimits für den Besuch von unnötigen Websites festzulegen, ist ein guter Anfang. Wer es ganz radikal machen möchte, kann sich einen kompletten News-Verzicht angewöhnen, wie ihn beispielsweise der Schweizer Autor Rolf Dobelli propagiert. Jede Massnahme ist grundsätzlich hilfreich, die viel zitierte FOMO («fear of missing out») hast du bald überwunden und bist wieder präsent im Hier und Jetzt.

2. Schaffe dir Freiräume

Wie oft bist du letzte Woche ohne dein Smartphone aus der Haustür getreten? Vermutlich nicht ein einziges Mal – es sei denn, du hast es aus Versehen daheim liegen lassen. Genau solche Freiräume sind es aber, die du brauchst, um mal von der rasanten Datenautobahn runterzukommen.

Vielleicht kostet dich der Verzicht am Anfang etwas Willenskraft. Wenn du das nicht alleine schaffst, helfen Gadgets wie eine Box mit Zeitschloss. Du kannst dort dein Smartphone für eine frei wählbare Zeitspanne einsperren. So kannst du deine Willenskraft an das Schloss outsourcen. Und eines ist sicher: Die Welt wird nicht zusammenbrechen, wenn du mal ein paar Stunden nicht auf dein Telefon schaust.

3. Vermeide Smartphone-Unterbrechungen

Jede Unterbrechung kostet Zeit. Die Unterbrechung an sich ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Die wahre Unterbrechung beginnt erst nach dem raschen Blick aufs Smartphone. Je nach Studie variieren die Zahlen, jedoch können wir davon ausgehen, dass es uns selbst nach einer solchen Mikro-Unterbrechung zwischen 8 und 20 Minuten kostet, uns wieder voll und ganz auf unsere Hauptaufgabe zu konzentrieren.

All diese Unterbrechungen addieren sich irgendwann zu einer einzigen Unterbrechung. Das sind dann die Tage, an denen du abends geschafft aufs Sofa sinkst, aber gar nicht genau weisst, was du heute eigentlich gemacht hast. Frag dich daher ganz bewusst: Welche Mikro-Unterbrechungen kommen in meinem Alltag vor. Vielleicht führst du auch mal einen Tag lang gezielt Buch darüber. Und wenn du den kleinen Biestern auf die Spur gekommen bist, kannst du eins nach dem anderen aus deinem Alltag rauswerfen.

4. Glaub nicht an den Multitasiking-Irrtum

Es ist geradezu ein Volkssport, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen und damit anzugeben, dass man viele Sachen gleichzeitig schafft. Der heutige Forschungsstand zeichnet ein ganz anderes Bild: Der menschliche Geist ist nicht fähig, Multitasking zu betreiben. Zwar lassen sich gewisse Automatismen erarbeiten, beispielsweise lenken routinierte Autofahrer ihr Fahrzeug fast unterbewusst und können während der Fahrt gefahrlos an ganz andere Dinge denken. Das ist aber nur oberflächlich betrachtet richtig: Im Hintergrund behält das Bewusstsein die volle Kontrolle.

Was wir also in Wahrheit wirklich tun, ist nicht Multitasking. Man könnte es höchstens «Highspeed-Switching» nennen. Wir schalten rasend schnell zwischen zwei oder mehreren Tasks hin und her. Das Blöde daran: Jede einzelne Aufgabe erledigen wir dabei deutlich schlechter, als wenn wir uns voll und ganz auf sie fokussiert hätten. Wer also die landläufige Form von Multitasking zu betreiben versucht, sorgt vor allem für mehr Stress und schlechtere Ergebnisse.

Daher: Ein Hoch auf das Monotasking, auch zuhause. Konzentriere dich auf einen einzigen Bildschirm (Laptop, Tablet, TV ODER Smartphone). Dein Stresslevel wird es dir danken.

Kilian Ebert

Mit der Erfahrung aus 10 Jahren Online Marketing ist Kilian der richtige Ansprechpartner für deinen digitalen Kompass und alle einzelnen Bestandteile wie Social Media Marketing, Content Creation und Performance Marketing. Vereinbare jetzt dein kostenloses Erstgespräch mit Kilian.

ANRUFEN NACHRICHT SENDEN